4.0. Integrierte Schaltkreise und logisches Pegelverhalten |
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Letztmalig dran rumgefummelt: 28.03.17 18:01:05 |
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Ein
integrierter Schaltkreis (IS) oder engl. Integrated Circuit (IC) besteht
aus einer Anordnung von Bauelementekomponenten, die auf einer gemeinsamen
Unterlage (Substrat, Chip) zu einer nicht mehr trennbaren Einheit
zusammengefasst
und in der Regel elektrisch verdrahtet sowie von einem Gehäuse aus Plast,
Keramik oder Metall umschlossen sind. Er kann als eigenständiges
Bauelement betrachtet werden. Von der Idee her geht es um nichts geringeres, als es der Name nicht schon beschreibt: mach' das, was schon da ist so klein wie möglich. |
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0. Was ist Mikroelektronik? 1. Historsiches - Bardeen, Shockley und Brattain 2. Schaltkreistechnik in der Gegenwart - Zukunftstendenzen 3. Statisches und dynamisches Pegelverhalten der TTL- und CMOS-Baureihen 4. Schaltkreislisten 5. Gehäusebauformen der TTL- und CMOS-Baureihen 6. Technologien der Mikroelektronik 7. Verwandte Themen |
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Integrierte Schaltkreise werden heute auch durchaus als Hybrid-Varianten angeboten - herkömmliche (meist MSD-Bauelemente) werden mit hoch integrierten Bauelementen in eine Schaltung fast wörtlich "vergossen" |
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... und außer Wertung für uns hier: Analogschaltkreise | ||||||||||||||||||||
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Seit
dem Beginn der Produktion integrierter Schaltkreise wird nach der Höhe
der Integrationsdichte unterschieden in:
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Übersicht über Arten und Fertigungstechnologien von IS |
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Gatter:
engl. Gate - Tor allgemein eine logische Schaltung oder eine
Schaltung, welche bei Anliegen eines Steuersignales,
das entsprechende Signal passieren lässt
oder nicht (abhängig von der logischen Eingangsbedingung). |
0. Was ist Mikroelektronik? |
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Mikroelektronik ist heute ein Sammelbegriff für
Elektronik, die klein ist, harmlos aussieht und Enormes leistet. Ich komm'
selbst noch aus der Generation, in welcher man als Elektroniker bewusst
verfolgte, wann in der DDR der erste integrierte Schaltkreis in Deiner
Wohnung Einzug hielt. Ganz zu schweigen vom ersten Prozessor, der dann
allerdings schon ein Microcontroller war. 's hat natürlich sonst kaum
jemand gewusst, wie auch heute kaum jemanden bewusst ist, wo sich überall
diese dienstbaren Geister verstecken und auf Zuruf zur Stelle sind.
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für den, der's ganz genau wissen will,
haben wir hier ein Schmankerl aus der JUGEND + TECHNIK der Jahrgänge
1981/82 - ja so alt ist Mikroelektronik für "Dummies"
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Für jedes Problem einen Schaltkreis? Der
Taschenrechnerschaltkreis leitete eine neue Etappe der Entwicklung ein.
Für jedermann wurde die Leistungsfähigkeit der Großschaltkreise
anschaulich demonstriert. Ein hochwertiger Taschenrechner zum Beispiel ein
programmierbarer, geht heute weit über die Möglichkeiten älterer
Tischrechner hinaus, benötigt wesentlich weniger Energie und findet bequem
in der Jackentasche Platz. Der darin enthaltene Rechnerschaltkreis ist ein
Halbleiterplättchen aus Silizium (Chip) mit einer Größe von nur 6 x 6 mm2.
Hohe Stückzahlen sind eine wesentliche Vorbedingung für eine rationelle
Herstellung von Großschaltkreisen. Bauelemente zur Datenspeicherung im
Großrechner werden in hohen Stückzahlen benötigt. Sie sind 40 mal kleiner,
6 mal schneller und 30 mal sparsamer im Energieverbrauch als die früher
eingesetzten Ferritkernspeicher. |
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Rohstoffprobleme? Die Halbleitertechnik ist weitgehend von Rohstoff- und Energie-Problemen unbelastet. Die beiden Hauptrohstoffe Silizium und
Aluminium sind das zweit (27,7 Prozent) bzw. dritthäufigste (8,13 Prozent)
Element der Erdkruste. Großschaltkreise, die 1.400.000 Transistoren enthalten,
können heute schon mit der geringen Leistung von 2 mW betrieben werden. |
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Grundlegende Technologie Die Voraussetzung für den
heutigen Stand der Halbleitertechnik liegt in einer neuartigen sich
stürmisch entwickelnden Technologie. Sie beansprucht wenig Material und
Arbeitskraft und ermöglicht hohe Produktionszahlen. Die Investitionskosten für technische Verfahren in der Mikroelektronik sind aber sehr
groß. Durch hohe Stückzahlen amortisieren sie sich jedoch schnell. Das
Tempo der Entwicklung der Halbleitertechnologie, die in der Geschichte der
Technik einzig dasteht, lässt in Zukunft mit einer noch weitergehenden -
Senkung der Herstellungskosten E |
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Was aber nun tut eigentlich Mikroelektronik anders
als herkömmliche Elektronik? Dies fragte ich mich exakt am 6.7.05 um genau
16:24 Uhr? Nun, als erstes analysiert sie diese gründlich (das ist
nichts weiter als glasklare Physik, wobei, wenn sich's um Logik handelt
evtl. schon 'ne Menge Mathematik unangenehmster Art gelaufen sit) und
versucht, alles so passgerecht wie möglich zu machen. Wer jemals eine
Leiterplatte entwickelt hat, weiß, was damit gemeint ist: wir schmeißen
erst einmal alles, was notwendig ist auf den Tisch, versuchen dort schon
einmal zu optimieren - sprich: was brauchen wir hier und jetzt nicht
unbedingt? Nun wird die Idee vom Prinzip her einfach: ordne alles "günstig" an (maximale Abschottung gegen externe Einflüsse (Wärme, Magnetfelder, harte Strahlung), kurze Leitungswege, günstige Abgriffe, kleinste Spannung und kleinster Strom unter Berücksichtigung der Frequenz sowie geringe Verluste durch Wärme und Induktion). Dies alles presse ich vorab auf eine Fläche, da ich mit meiner momentanen Technologie die dritte Dimension nur schlecht erreichen kann, denke aber über diese intensiv nach. Biss ich eine Lösung gefunden, entwickle ich kleine und kleinere Strukturen für die benötigten Bauelemente mis zur Molekülstruktur - auf diesem Wege finde ich heraus, das Licht keine Induktion auch bei größten Frequenzen bewirkt und das auch keine "Umladung" der Basen von zu schaltenden Transistoren mehr erforderlich ist). Als Zwischenstufe such ich nach neuen Halbleiter-Mateialien - anfangs konzentriere ich mich dabei auf die "Reinstoffe", etwas später entdecke ich dann auch die Eigenschaften von Legierungen dies bezüglich - Gallium-Arsenid stellt sich für Schaltfrequenzen als ein zwischenzeitliches Optimum heraus.
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Die Herstellung von Mikrochips Bei der Herstellung eines Mikrochips wird immer wieder ein spezieller Fotolack auf den Wafer, einer Scheibe aus Silizium, aufgebracht. Danach wird der Fotolack durch eine Maske, auf der sich die Schaltlogik befindet, mit UV-Licht bestrahlt. Der lichtempfindliche Fotolack wird dort zersetzt, wo das Licht auftrifft. Durch den Fotolack, den die Säuren bei späteren Vorgängen nicht angreifen, befindet sich jetzt die Schaltlogik von der Maske auf dem Wafer. Nun folgt immer je einer der Prozesse: Der Einbau von Fremdatomen durch einen Diffusionsprozess, Implantation von Fremdatomen durch Beschuss mit Ionen um das Silizium leitend zu machen, Ätzen von Vertiefungen in das Silizium, Aufwachsen einer isolierenden Siliziumdioxidschicht, Aufdampfen von Aluminium im Vakuum um elektrische Verbindungen zwischen den Transistoren, Dioden und Widerständen herzustellen u. schließlich das Entfernen des restlichen Fotolacks zur Vorbereitung des nächsten Prozesszyklus. Es folgen dann Hunderte einzelne Schritte mit denen man in und auf der Oberfläche eines Wafers Millionen funktionsfähiger Schaltkreise unterbringt. Herstellungsprozess eines Mikrochips Durch die vielen möglichen Fehlerquellen stellt sich die Frage, ob der Mikrochip funktionsfähig ist. Die mikroelektronischen Schaltkreise des Chips werden also nun getestet. Dann wird der Wafer in einzelne Chips zerlegt, die dann in ein Gehäuse eingebaut und elektrisch kontaktiert werden. Die gesamte Herstellung dauert über zwei Wochen. Dabei werden physikalische Verfahren von der optischen Abbildung bis zur Vakuumtechnologie angewandt. Die Mikrochips werden in staubfreien, klimatisierten Reinsträumen hergestellt. Ohne den Einsatz von Computern ist der Entwurf der Chips nicht mehr möglich. Der Computer übernimmt die Platzierung, Leitungsführung und Berechnung der Daten für die Maskenherstellung. Der fertige Entwurf wird mittels Computersimulation auf elektrisches Verhalten unter Grenzwerten und auf genügende Ausbeute in der Fertigung geprüft. Das Silicon Valley Das Silicon Valley verdankt seinen Namen dem Silizium. Es ist der Stoff, aus dem die Chips gebaut werden. 1971 hatte der Journalist Don Hoefler dem Tal seinen Namen gegeben. Damals war das 40 Meilen südöstlich von San Franzisko gelegene Silicon Valley noch eine ländliche Region gewesen. Einen ersten Anfang dieses Tals mit heute 3.000 “Innovationsschmieden” bildete die Story von David Packard und William Hewlett, die 1938 in einer kleinen Garage in Palo Alto die Weltfirma Hewlett-Packard gründeten. Einen zweiten Anfang nahm das “Tal der Talente”, als es dem Hochschullehrer Terman 1951 gelang, einen Teil des Campus der Stanford University für den Aufbau eines Gründerzentrums abzuzweigen. Der dritte Anfang war wahrscheinlich am folgenreichsten. 1954 siedelte der Miterfinder des Transistors (1947), William Shockley, von der Ostküste der USA in die Nähe der Universität um und gründete ein Labor. Ihm schlossen sich acht der begabtesten jungen Männer an, die gemeinsam mit dem Nobelpreisträger von 1956 ein Produktionsverfahren für Transistoren entwickeln wollten. Doch die Zauberlehrlinge überwarfen sich mit ihrem Meister. Sie setzten im Gegensatz zu Shockley auf Silizium als Werkstoff und gründeten 1957 die Firma Fairchild Semiconductors. Von nun an ging alles sehr schnell. In den 1960er-Jahren spaltete sich von Fairchild eine Fülle junger Unternehmen ab. Parallel mit Jack Kilby von Texas Instruments hatte Robert Noyce, Mitgründer von Fairchild, 1959 den Integrierten Schaltkreis (IC) erfunden. Diese Basisinnovation war der Anstoß für die Gründung von immer mehr Unternehmen im Silicon Valley. So gründete Noyce gemeinsam mit Gordon Moore in Santa Clara die Firma Intel, die von Andrew Grove in den 1990er-Jahren zum größten Halbleiterunternehmen der Welt ausgebaut wurde. Das Silicon Valley lockte nicht nur die größten Talente der USA, sondern der ganzen Welt an, u.a. auch den Deutschen Andreas von Bechtolsheim. Als Student der Stanford University hatte er 1981 die Idee, aus Standardbausteinen eine neue Art von Computern zu bauen: die Workstation. Er investierte 25.000 Dollar und fand Finanziers, so genannte Risikokapitalisten, mit deren Hilfe er 1982 Sun Microsystems Inc. in Mountain View gründete; wenige Jahre später war es bereits ein milliardenschweres Weltunternehmen. Kliner, Jay Last, Victor Ginrich, Jean Hoerni, Sheldon Roberts, Julius Blank, Gordon E. Moore, Robert N. Noyce. Die Dimensionen der Mikroelektronik Vor dem Hintergrund der Abbildung eines 500-fach vergrößerten
Vier-Mbit-Chips wird der Betrachter von den Dimensionen des täglichen
Lebens in die Strukturen der Mikroelektronik geführt. Diese verwendet eine
besondere Form der Materie, den Einkristall. Die Atome des Einkristalls
sitzen auf festen Plätzen eines regelmäßigen Raumgitters. Materie in
kristalliner Form entsteht auch in der Natur. Ein Bergkristall wächst in
Tausenden von Jahren unter konstanten Bedingungen bis zur Länge von etwa
einem Meter heran. Einkristalline Siliziumstäbe werden industriell in
Größen von bis zu 30 cm Durchmesser und 200 cm Länge hergestellt. In dünne
Scheiben geschnitten bilden sie als “Wafer” das Substrat, auf dem die
mikroelektronischen Schaltelemente realisiert und miteinander verbunden
werden. Die heute (1996) erreichbaren Strukturbreiten betragen 1/10.000
mm. Damit lassen sich digitale Speicher herstellen, die vier Millionen
Informationseinheiten (Bits) auf einer Fläche von 20 mm2
unterbringen. |
1. Historisches zum Silicon Valley |
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Silicon Valley, das ist kein Ort, sondern eine Weltanschauung. Das ist der Kristallisationspunkt des neuen "American Way Of Life". So lauten Lobpreisungen, mit denen das etwa 50 Kilometer südlich von San Francisco gelegene Tal bedacht wird. | ||||||
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In
der Tat. Keine Region der gesamten Welt hat sich in den letzten Jahren so rapide
entwickelt und verzeichnete solch hohe Wachstumsraten wie Silicon Valley.
Eigentlich heißt das Tal Santa Clara Valley. Sein heutiger Name wurde
abgeleitet von der englischen Bezeichnung für Silizium, das in Form von Quarzen
und Silikaten Hauptbestandteil der Erdkruste und überall leicht verfügbar ist.
Denn in diesem Tal werden Chips produziert, mikroelektronische Grundbausteine,
die aus hochreinem, in komplizierten Verfahren gezüchteten
Siliziumkristallmaterial bestehen. Rund ein Drittel aller in
der Welt verwendeten Chips werden von Firmen hergestellt, die in diesem
Mekka der High Technology ihren Sitz haben. Diese nur wenige Quadratmillimeter
großen Geheimzellen der Computer stecken in Registrierkassen und
Taschenrechnern, Waschmaschinen, Quarzuhren und Bürocomputern, - aber auch in
Raumfähren Kampfflugzeugen und Raketen. Dabei fing alles einmal so harmlos an: 1939 gründeten die Elektroingenieure William Hewlett und David Packard im kalifornischen Palo Alto eine kleine Firma für Oszillatoren. Die ersten dieser Steuergeneratoren gingen in die Walt-Disney-Filmstudios nach Los Angeles. Heute ist die Hewlett Packard Company führend in Silicon Valley, beschäftigt 68 000 Arbeitskräfte in aller Welt, liefert mehr als 5 000 Produkte und erzielt bei einen Jahresumsatz von etwa vier Milliarden Dollar einen Nettogewinn von 400 Millionen Dollar. Etwa 20 Prozent davon gehen auf Rechnung militärischer und geheimdienstlicher Kunden - auch heute noch. |
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Geldnöte und Interkontinentalraketen Silicon
Valley verdankt seine Geburt eigentlich den Geldnöten der Stanford University.
Gegründet wurde diese naturwissenschaftlich leistungsfähigste, aber auch
politisch konservativste USA-Universität Ende des 19. Jahrhunderts durch den
kalifornischen Eisenbahnkönig Leland Stanford. 1951 beschloss die Universitätsleitung,
einen Teil ihres Geländes für 99 Jahre an Industriefirmen zu verpachten, deren
wissenschaftsintensives Produktionsprofil einer technischen Universität nützlich
sein könnte. So entstand der erste "Forschungspark" der USA, in dem
sich der Rüstungsgigant Lockheed - Hersteller der ersten
Interkontinentalraketen - prompt mit einer Fabrik niederließ.
Damals
kehrte auch William Shockley, einer der Erfinder des Transistors, von der Ostküste
der Vereinigten Staaten zu seinem Geburtsort Palo Alto in das verheißungsvolle
Tal zurück.
"Der Kampf um die Miniaturisierung von Schaltkreisen wurde vom Pentagon und der
NASA eröffnet." |
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Denkfabriken und Vampire Silicon
Valley ist auch der Geburtsort der Heimcomputer, entscheidender Entwicklungen in
der Lasertechnik, in hohem Maße der Taschenrechner, Videospiele, Digitaluhren
sowie unzähliger anderer Produkte. Heute sind dort rund 1350 High-Tech-Betriebe
tätig - 750 Halbleiterfirmen, 200 Computergesellschaften und 400 Firmen für
elektronisches Zubehör, deren monotone Flachbauten und Standardhallen die berühmten
Mandelbaumplanagen von einst vertrieben haben. "Er
bildet das Herzstück in der Strategie des Pentagon ... Aus dem ganzen Projekt
wird eine ganz neue Generation von Chips hervorgehen, die das Fundament für die
elektronische Kriegführung bilden." An diesem Forschungsauftrag sind 18 Konzerne beteiligt. Neben Intel und Hewlett Packard auch das größte Computer - Monopolunternehmen der Welt, IBM. Jedes Jahr werden hier rund 100 auf diesen Hochleistungschip spezialisierte Diplomingenieure mit dem Mastergrad und 30 Doktoringenieure ausgebildet. Ehrgeizige junge Wissenschaftler können sich mit nahezu unbegrenztem Aufwand offen der Rüstungsforschung widmen. Während die Reagan-Regierung ihre Staatszuschüsse für die zivile Nutzung stoppte, stellte sie neben anderen Zuwendungen einen Millionenfonds für Sonderstipendien bereit; damit sollten besonders Begabte in die Rüstungsforschung gelockt werden. |
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Leben wie vor der Dampfwalze Schwere
internationale und nationale Konkurrenzschlachten werden geführt. Neun von zehn
Neugründungen in diesem "verlockenden Tal" gehen innerhalb von zwei
Jahren pleite. Das US-Wirtschaftsmagazin "Business Week" schrieb am
28. Februar 1983: "Gäbe es Geister von gescheiterten Neugründungen, dann
würde es in den Lüften von Silicon Valley von Gespenstern eingegangener Firmen
nur so wimmeln." Mark Larsen, Vertriebsmanager der Intel Corp., schildert
den permanenten Balanceakt Aufstieg und Fall so: "In
Silicon Valley lebt man wie einer, der ständig vor einer Dampfwalze wegrennt.
Aber wehe, man setzt sich hin - dann wird man plattgedrückt." Gleich
einem Alptraum lastet dieser gnadenlose Konkurrenzkampf auf den Arbeitern und
Angestellten, den Ingenieuren und Wissenschaftlern. Wer versagt, wird gefeuert.
Manager, Wissenschaftler oder Techniker merken ihre Entlassung so: Wenn sie ihr
Büro betreten wollen, es aber nicht können, weil ein neues Türschloss
eingebaut ist. So soll verhindert werden, dass sie vielleicht noch Informationen
für die Konkurrenz mitgehen lassen. "Für
die Arbeitskräfte in der Fertigung, die Hälfte der Beschäftigten, bedeutet
Silicon Valley nur schlecht bezahlte Jobs ohne Aufstiegschancen, nervtötende und
stupide Arbeit und einige der gesundheitsschädlichsten Arbeitsplätze der
USA." |
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Mikroelektronik, Informations- und
Kommunikationstechnologie werden hier im Arbeitsprozess direkt und sofort
für die Rationalisierung genutzt. Wie? Ganz einfach: Jeder Arbeiter hat
seinen "Datenschatten". Dieser überwacht seine Arbeit minutiös. Damit
treibt er ihn zu äußerster Leistung an. Gegenwehr wird radikal
unterdrückt. Für die meisten Manager der Computerfirmen ist die
Gewerkschaft de facto nicht mehr vorhanden. Keineswegs davon verschont bleiben Wissenschaftler und Techniker. Unter ihnen hat sich der Typ des "Workaholics" entwickelt, des Arbeitssüchtigen. Wochenlang arbeiten manche Ingenieure an ihren Projekten. 15 Stunden am Tag. Und sieben Tage in der Woche. Aus Furcht vor einem Konkurrenten, der sich durch eine Urlaubsvertretung entwickeln könnte, wagen sie es nicht, Ferien zu nehmen. Auch im Tal der modernen Goldgräber ist die Auslese der Tüchtigen mit Massenentlassungen und Betriebsschließungen verbunden. Unrealistische Marktprognosen zahlen sich nun bitter aus. So ging der Absatz von Heimcomputern zurück. Damit herrscht in der Computerindustrie, dem Hauptabnehmer der Chiphersteller, derzeit Flaute. Doch für eine Reihe Unternehmen ist der Goldsegen durchaus nicht vorüber. Es gibt ja das Militär ... soweit zum ideologisch vorbelasteten Teil, der aber dadurch in der Gesamtdarstellung nicht falsch wird - es war eben die Zeit und es waren die Verhältnisse - die Zahlen sowie Aussagen stimmen schon, was wiederum heute gern in der Aussage vergessen wird |
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Taschenrechner wollte niemand
Der Physiker Jack Kilby suchte für seine Erfindung
des Integrierten Schaltkreisen eine Anwendung, die das Potenzial seiner
Entdeckung beweisen sollte. Erst Ende März 1967 wurde er fündig: Der
kleine Rechner war geboren. |
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2. Schaltkreistechnik und Technologie in der Gegenwart - Zukunftstendenzen |
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Gegenwärtig werden sowohl die Grenzfrequenzen - aber auch die Integrationsdichten der Belichtungsstrategien enorm erhöht. Einher geht dies mit einer beständigen Vergrößerung der Wafer-Grundelemente. Auch gibt es Versuche, den Belichtungsprozess via Fotomaske ganz auszuschalten und statt dessen via Laser direkt in den Wafer zu schneiden. | ||||||||||
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TTL- und Nachfolge-Technologien (LS-Technologie) CMOS-Technologie |
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Zukunftsmusik: sechs Tendenzen zeigen sich in der Zukunft auf:
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3. Statisches und dynamisches Pegelverhalten bei TTL- und CMOS-Baureihen |
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Das Pegelverhalten für Standardbauelemente wird hier wieder gegeben. Das sind natürlich nur Auszüge und erheben nicht den Anspruch auf Meßgenauigkeit - dazu fehlen uns die technischen Voraussetzungen - aber eine Leitrichtung können wir schon bieten. |
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Statisches und dynamisches Pegelverhalten bei TTL-Schaltkreisen |
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Statisches und dynamisches Pegelverhalten bei CMOS-Schaltkreisen |
4. Schaltkreislisten |
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Für den Insider ein ganz besonders heißes Feld - kaum irgendwo gibt es ohne Unkostenbeiträge eindeutige Unterlagen zu den digitalen ICs verschiedenster Technologien. Hier jedoch gibt es die wichtigsten (das sind natürlich, die, welche noch in meiner Bastelkiste vorhanden sind). Zusätzlich sind neben den Feritungs- und somit eigentlich auch Betriebsverfahren die noch die einzelnen Ausgangsstufen interessant. | ||||||
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TTL-IC-74er in der Funktionsübersicht | ||||||
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CMOS-IC-4000 -Standard-Liste sowie deren russische Äquivalente |
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Gesamtübersicht zu TTL-Schaltkreislisten | ||||||
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Gesamtübersicht zu CMOS-Schaltkreislisten |
5. Gehäusebauformen bei TTL- und CMOS-Schaltkreisen |
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So unterschiedlich wie das Innere eines Schaltkreises ist auch seine äußere Repräsentanz: ein Chip kann in sehr vielen verschiedenen Verpackungen daher kommen. Gebräuchlich sind heute vor allem SMD-Bauelemente - Flat-Packs waren deren Vorgänger und immer noch sind die guten alten DIL's erhältlich. | |
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weiteres zu Bauformen hier |
6. Technologie der Mikroelektronik |
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Transistoren bestehen aus Kristallstörungen Der Innenaufbau eines Halbleiterschaltelementes lässt sich nicht ohne weiteres sichtbar machen. Ein Bauelement der Halbleitertechnik enthält im wesentlichen nur unterschiedliche räumliche Verteilungen von Fremdstoffen extrem geringer Konzentration. Ihre Dichte beträgt oft nur ein Millionstel Prozent und kann in Ausnahmefällen bis ein Prozent ansteigen. Diese geringen Beimengungen sind aber Grundlage der elektrischen Funktion. Gezielt eingebaute Fremdatome im Kristallgitter erzeugen Ladungsträger, die eine Störstellenleitung hervorrufen. Wenn zum Beispiel Phosphor eingelagert wird, werden Elektronen freigesetzt, was zu einer n-Leitung mit negativen Ladungsträgern führt. Andererseits werden bei einem Einbau von Boratomen in das Siliziumkristallgitter Elektronen gebunden. Es entstehen Löcher, die sich aber wie positive Ladungsträger verhalten und die p-Leitung ermöglichen. Der viele Transistoren enthaltende Halbleiterschaltkreis besteht letztlich aus einer großen Zahl von n- und p-leitenden Bereichen eines Siliziumeinkristalls. | ||||
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Grobraster zur Fertigung eines Transistors in der Epitaxie-Planar-Technologie - wie sie für alle TTL-Schaltkreise bis heute (2005) unverändert angewandt wird |
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Die Störung muss genau sein Der Einbauvorgang von Fremdatomen in
das Kristallgitter heißt Dotieren. Um die nötigen Fremdstoffe in den Einkristall
an bestimmte Stellen mit festgelegter Konzentration zu versetzen, können
verschiedene Dotierungsverfahren angewendet werden. |
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Ausgangsmaterial - ein fehlerfreier Kristall Eine Störung setzt
Ordnung voraus, die hier aus einem wohlgebauten, hochreinen Siliziumeinkristall
besteht. Die sichere Beherrschung der gewollten aber nur geringfügigen
Verunreinigung erfordert eine enorme Reinheit des Ausgangsmaterials. Der stark
verunreinigte Quarz (Siliziumdioxid) wird, chemisch aufbereitet, erreicht aber
dadurch nur eine Reinheit von 98 Prozent. Die notwendige Höchstreinheit ist das
Ergebnis |
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Oberfläche mit Hochglanz Eine Spezialsäge, die mit Diamantstaub besetzt ist, zerlegt den Siliziumstab in Scheiben. Die hohe Oberflächenrauhigkeit ermöglicht jedoch keine kleinen Strukturen, die ein Schaltkreis aufweisen muss. So wird anschließend durch Läppen, mechanisches Polieren und Polierätzen eine spiegelglatte Oberfläche erreicht, die aber auch sehr eben sein muss. |
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Feine und genaue Struktur Um die Dotierung auf eng begrenzte
kleine Zonen, deren Grenzen in der Größe von etwa 10-6 m (!)
eingehalten werden müssen, zu beschränken, müssen Masken vorhanden sein, die die
anderen Teile der Oberfläche vor eindringenden Fremdatomen schützen. Man lässt
deshalb auf die Scheibenoberfläche eine Schicht von Siliziumdioxid aufwachsen,
die zugleich als Schutz vor Verunreinigung der Luft und wenn nötig auch zur
Isolation dient. |
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Tintenpunkte markieren Fehlstücke Durch die Zwischenverbindungen schließen sich die Schaltelemente zu Einzelschaltkreisen zusammen. Es bildet sich ein Raster auf der Scheibe, bei der die Schaltkreise wie die Briefmarken an einem Briefmarken bogen zusammenhängen und erst nach einer Funktionsprüfung vereinzelt werden. Zur Prüfung jedes einzelnen Schaltkreises dienen sehr feine Testerspitzen, mit denen der kleine Schaltkreis an die Prüfeinrichtung angeschlossen werden kann. Nach der Abschlussprüfung kennzeichnen rote Tintenpunkte die Ausschussstücke (Schluss-Zyklus 1). |
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Schutz und Anschlüsse Die Scheibe wird anschließend in Einzelschaltkreise (Chips) zerlegt. Die rot markierten Chips müssen ausgesondert werden. Der Chip wird danach zum Beispiel auf einen gestanzten Anschlusskamm aufgelötet und die Chip- und Gehäuseanschlüsse durch dünne Aluminium- oder Golddrähte verbunden. Der Chip auf dem Steg des Kammes kann zum Beispiel anschließend mit Kunststoff umhüllt werden, der dann das Gehäuse für den Baustein bildet (Zyklus II). |
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Mehr Prozessschritte beim Bipolartransistor Der
Epitaxie-Planar-Transistor (vgl. Abb. hier) hat einen durch Epitaxie gebildeten
n-dotierten Kollektor. Die Dotierung der begrabenen Schicht, des Isolierrahmens,
der Basis, des Emitters und des Kollektorkontaktes geschieht durch mehrfache
Diffusionsprozesse. Diesen müssen noch Oxydations- und fotolithografische
Prozesse vorausgehen. Für die Herstellung eines MOS-Schaltkreises war dagegen
wie eben beschrieben nur eine einzige Diffusion nötig. Aber modernere
Schaltkreise mit höherer Qualität, beispielsweise CMOS-Schaltkreise, verlangen
auch mehrere Diffusionsschritte. Weitere viele Nebenprozesse, die hier nicht
erwähnt wurden, bilden zusammen mit den genannten Hauptprozessen eine lange und
komplizierte Verfahrenskette. Die Herstellung eines Dr. Karl-Heinz Niklowitz in JUGEND + TECHNIK Heft 12/1981 |
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7. Verwandte Themen |
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Logik ist ja nun ein weites Feld und besetzt damit auch einen weiten Bereich innerhalb der Technischen Informatik. Dem muss ja nun auch irgendwie Rechnung getragen werden - dies nun soll durch einige Querverweise geschehen. | ||||||||||||||||||
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© Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha | © Frank Rost im April 1993 |
... dieser Text wurde nach den Regeln irgendeiner Rechtschreibreform verfasst - ich hab' irgendwann einmal beschlossen, an diesem Zirkus nicht mehr teilzunehmwn ;-) „Dieses Land braucht eine Steuerreform, dieses Land braucht eine Rentenreform - wir schreiben Schiffahrt mit drei „f“!“ Diddi Hallervorden, dt. Komiker und Kabarettist |
Diese Seite wurde ohne Zusatz irgendwelcher Konversationsstoffe erstellt ;-) |